Sich ein eigenes Pferd zu kaufen, ist mit einem hohen Kosten- und Zeitaufwand verbunden. Das Tier muss irgendwo untergebracht und artgerecht gehalten werden, noch dazu braucht es Futter, eine gute Pflege und viel Platz. Auch für den Reitsport empfiehlt sich eine Halle mit Reithallenberegnung. Der Pferdebesitz kommt daher mit hohen Kosten und einer großen Verantwortung, die sich nicht jeder stellen möchte. Hier kommt die Möglichkeit auf, ein Pferd für einen bestimmten Zeitraum ausleihen zu können. Dies wird auch Reitbeteiligung genannt.
Die Möglichkeit, zwar Zugriff auf ein Pferd zu haben, sich aber nicht um dessen Unterbringung kümmern zu müssen, klingt für viele Reiter attraktiv. Doch was ist eine Reitbeteiligung? Welche Varianten gibt es und welche Ausgaben kommen dabei trotzdem auf Sie zu? Welche Möglichkeiten haben hier die Pferdebesitzer, die das Tier mit anderen teilen? Und gibt es auch Nachteile, sich ein Pferd nur über die Reitbeteiligung auszuleihen? Das alles erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Was ist eine Reitbeteiligung?
Was ist eine Reitbeteiligung eigentlich genau? Unter einer Reitbeteiligung versteht man einen gegenseitigen Vertrag, der zwischen einem Pferdebesitzer und einem Reiter abgeschlossen wird. Darin sind bestimmte Vorgaben festgelegt, unter welchen Bedingungen das Pferd vom Reiter genutzt werden darf. Hinzu kommen die Pflichten, die er trotzdem erfüllen muss. Auch die Kosten sind in diesem Vertrag festgelegt, angepasst an die Nutzung und den Arbeitsaufwand, den der Reiter in das Tier steckt, das ihm eigentlich nicht gehört.
Eine solche Reitbeteiligung lohnt sich für Reiter, die kein eigenes Pferd besitzen wollen, dem Sport aber trotzdem nachgehen möchten. Für Pferdehalter ist es wiederum eine Möglichkeit, zusätzliche Einnahmen zu generieren und das Tier mit neuen Menschen vertraut zu machen, die sich teilweise darum kümmern können. Auf den ersten Blick profitieren also beide Seiten davon, sich auf eine Reitbeteiligung zu einigen. Wichtig ist nur, dass alle Szenarien vorher im Vertrag festgelegt wurden. Alle Beteiligten müssen sich ihrer Position bewusst sein, nicht zuletzt für das Wohl des Tieres.
Warum eine Reitbeteiligung eine kostengünstige Alternative sein kann
Aus der Sicht eines Reiters gehört zu einem Pferdebesitz noch sehr viel mehr dazu, als nur das eigentliche Tier zu kaufen. Es muss artgerecht gehalten, gepflegt und ausgeritten werden, damit es sich wohlfühlt. Das alles ist mit einem hohen Kostenaufwand verbunden, der sich nicht vor jedem stemmen lässt. Für viele ist der Reitsport nicht mehr als nur ein Hobby. Nur wenige treten Sportlerinnen und Sportler kompetitiv an. Daher ist es schwer, diese laufenden Kosten zu tragen, wenn man nicht gerade einen eigenen Bauernhof besitzt. In der Stadt ist es noch einmal um einiges schwieriger, sich ein eigenes Pferd zuzulegen.
Als Pferdebesitzer würden Sie genau auf der anderen Seite dieser Diskussion stehen. Sie müssten all diese Kosten tragen, von der Anschaffung, der Pflege, den Stallkosten, mögliche Ausgaben beim Tierarzt und der Versicherung. Auch das trägt sich nicht immer, wenn nicht genug Einnahmen erzielt werden.
Für beide Seiten wäre eine Reitbeteiligung eine Möglichkeit, jeweils den finanziellen Aufwand und die Verantwortung an die Gegebenheiten anzupassen. Ein Reiter wünscht sich, mehr mit einem Pferd machen zu können und greift bei der Arbeit unter die Arme. Im Gegenzug bezahlt er einen vorher festgelegten Vertrag, um sich an der Nutzung zu beteiligen. Dem Besitzer wird somit einiges an Arbeit abgenommen. Noch dazu hat er eine Person, die im Notfall auf das Pferd aufpassen könnte. Dies ist die beste Möglichkeit, wie beide Seiten durch Kosten aufteilen sparen können.
Vorteile einer Reitbeteiligung gegenüber eigenem Pferdebesitz
Für einen Reiter hat eine Reitbeteiligung viele Vorteile, die so bei einem richtigen Pferdebesitz wegfallen würden. Der Aspekt des Platzes wurde vorher schon einmal angebracht, kann aber für viele entscheidend sein. Nicht jeder kann sich auf Anhieb eine Unterbringung für ein Pferd leisten oder gar eine in der Umgebung finden.
Noch dazu muss auch die Möglichkeit gegeben sein, dass das Pferd auch ausgeritten werden kann. Von genug Freifläche in der Umgebung bis hin zu Reithallen mit Reithallenberegnung, dieser Platz muss zur Verfügung stehen, um dem Sport nachzugehen. Wer in der Stadt wohnt oder sich nicht um etwaige Finanzen kümmern möchte, für die ist eine Reitbeteiligung das Richtige.
Flexibilität
Ein weiterer Aspekt ist es, flexibel zu sein. Der Pferdebesitz lässt sich nicht immer mit dem Alltag vereinbaren, aber die Pflege kostet trotzdem viel Zeit. Diese können Sie sich womöglich nicht leisten. Mit einer Reitbeteiligung sind Sie, bis auf die Angaben im Vertrag, nicht verpflichtet, sich ständig um das Tier kümmern zu müssen. Diese Aufteilung der Verantwortung ist immens hilfreich, und das nicht nur für den Reiter.
Auch dem eigentlichen Besitzer wird so eine Menge Arbeit abgenommen. Noch dazu besteht die Möglichkeit, so mehrere Pferde kennenzulernen. Eine Reitbeteiligung muss nicht zwingend nur auf ein Pferd festgelegt sein.
Einstieg in den Reitsport
Eine Reitbeteiligung ist ebenfalls praktisch, wenn Sie sich mit dem Reitsport vertraut machen möchten. Auch für Kinder und Jugendliche lohnt es sich, darüber die ersten Berührungspunkte mit dem Sport zu haben. Die Vereinbarung geht dabei über eine normale Reitstunde hinaus und lehrt die Verantwortung, mit dem Tier umzugehen.
Das Training kann individuell angepasst werden. Eine solche Lern- und Entwicklungsmöglichkeit für aufstrebende Reiter ist ein toller Weg, sich in den Sport einzufinden. Nicht unterschätzt werden darf hier auch der soziale Aspekt. Eine gute Beziehung zwischen dem Pferdebesitzer und dem Reiter ist essenziell, damit diese Übereinstimmung auch funktioniert.
Herausforderungen und mögliche Risiken einer Reitbeteiligung
Der wichtigste Punkt bei einer Reitbeteiligung ist eine klare Absprache zwischen den zwei Parteien. Sie und die andere Person müssen genauestens festlegen, welche Rechte und Pflichten bestehen. Der zeitliche und finanzielle Aufwand sind nur die eine Seite, diese gehen aber einher mit der eigentlichen Verantwortung, sich gemeinsam um das Tier zu kümmern.
Dieser Aufwand unterscheidet sich je nach Vereinbarung, die getroffen wird. Immerhin geht es hier um ein Lebewesen, das ebenso Gefühle und Bedürfnisse hat. Diese sollten zu jeder Zeit an erster Stelle stehen, damit Besitzer, Reiter und das Pferd zufrieden sind. Die richtige Vertrauensbildung und Verlässlichkeit sind unermesslich und bestimmte maßgeblich die Zusammenarbeit bei einer Reitbeteiligung.
Wie man eine passende Reitbeteiligung findet
Nachdem die Vor- und Nachteile einer Reitbeteiligung bekannt sind, ist es nun noch wichtig, die passende Anlaufstelle zu finden. Reitbeteiligungen können in unterschiedlichen Fällen festgelegt werden. Zuerst ist es möglich, direkt bei einem lokalen Reiterhof nachzufragen. Dort ist es vielleicht möglich, eine solche Beteiligung privat abzuklären.
Eine weitere Möglichkeit ist es, online nach verfügbaren Angeboten zu schauen. Viele Plattformen bieten Verträge und Vereinbarungen an, die dann aber noch einmal individuell besprochen werden müssen. Seien Sie sich Ihrer eigenen Kriterien bewusst. Dazu gehören der Preis, die Lage und der Zeitaufwand, der in dieses Vorhaben gesteckt werden soll. Die verschiedenen Parameter müssen grundsätzlich im Vertrag festgelegt sein.
Treffen Sie sich persönlich mit dem Besitzer und dem Pferd und machen Sie sich mit der Umgebung vertraut. Wenn Sie sich wohlfühlen, dann muss nur noch der passende Vertrag abgeschlossen werden. Hier gilt es, alle wichtigen Punkte festzuhalten, die möglicherweise zu Problemen führen können. Halten Sie alles schriftlich fest, sodass es später keine Komplikationen gibt.
Fazit
Eine Reitbeteiligung ist eine tolle Möglichkeit, zwar den Reitsport verfolgen zu können, jedoch kein eigenes Pferd kaufen zu müssen. Dabei wird der finanzielle Aufwand und die Verantwortung aufgeteilt, sodass sich zwei Personen gleichzeitig um das Tier kümmern. Für beide Seiten ist es eine Erleichterung und auch das Pferd profitiert davon, rundum versorgt zu werden. Wichtig ist, dass der Vertrag festlegt, inwieweit sich um das Pferd gekümmert werden soll. Eine entsprechende Kommunikation ist essenziell, damit eine Reitbeteiligung funktioniert und zum Wohle des Pferdes vonstatten geht.