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Das eigene Gewächshaus im Garten ist für viele Hobbygärtner eine wunderbare Sache: Schädlinge von Obst und Gemüse fernhalten, dem Wetter manchmal ein Schnippchen schlagen und das ganze Jahr über ernten können. Doch welche Pflanzen eignen sich, wie finden Sie den passenden Standort und warum sind Bodenanker eine gute Idee? Wenn Sie die nachfolgenden Tipps beachten, steht dem Erfolg Ihres Gartenprojekts nichts mehr im Weg.

Der geeignete Standort im Garten

Zunächst müssen Sie sich für einen geeigneten Platz im Garten entscheiden. Dabei sollten Sie darauf achten, dass das Gewächshaus freisteht und nicht von Bäumen und großen Sträuchern flankiert wird. Das ist wichtig, damit es bei einem Sturm durch herunterfallende Äste nicht beschädigt wird. Unzureichende Lichtverhältnisse würden das Wachstum Ihres Pflanzenparadieses außerdem beeinträchtigen. Um vor allem in den kalten Monaten ein Maximum an natürlicher Wärme zu gewährleisten, ist es ratsam, die längere Seite Ihres Pflanzenparadieses gen Süden auszurichten.

Wenn Sie Ihr Gewächshaus aufstellen, dann suchen Sie einen Standort auf fruchtbarem Boden, am besten mit einem pH-Wert von 6 bis 7. Ein sandiger Boden, gerne 20 bis 30 Zentimeter tief, der einen hohen Humusanteil besitzt, eignet sich dabei besonders gut. Die Beschaffenheit sollte eher feinkörnig sein, damit Sie beim Setzen der Pflanzen nicht so viel Kraft aufwenden müssen.

Die ausreichende Bewässerung Ihrer Pflanzen können Sie sicherstellen, indem Sie das Gewächshaus nahe einem Wasserhahn mit Schlauchanschluss aufstellen. Interessant ist auch die Anbringung einer Regenrinne mit Fallrohr und einer Regentonne für das Gießwasser. Zur Nutzung elektrischer Geräte bzw. zur eventuellen Beheizung brauchen Sie einen Stromanschluss in der Nähe.

Ein passendes Gewächshausmodell

Auch wenn Sie über einen kleinen Garten verfügen, sollte Sie das nicht davon abhalten, Ihren Traum vom eigenen Gewächshaus wahrzumachen. Es gibt Modelle in allen Größen und Variationen, sodass sogar Schrebergärtner etwas Passendes finden können.
Bevor Sie nun über die Abmessungen und das Material nachdenken, sollten Sie zunächst den eigenen Erntebedarf an Obst, Kräutern, Salaten und Gemüse überdenken, je nachdem, ob Sie allein sind oder eine Großfamilie versorgen möchten. Außerdem ist die Art der Bepflanzung ein wichtiges Kriterium. Wenn Sie nur Jungpflanzen in geschützter Atmosphäre ziehen und diese später ins Freie setzen möchten, dann reichen oft acht bis zehn Quadratmeter.
Bei einem Anbau von Obst und Gemüse im Gewächshaus und wenn mehrere Personen in Ihrem Haushalt leben, sind mindestens 12 Quadratmeter Fläche anzuraten. Allgemein gilt die Regel, dass Sie Ihr Pflanzenparadies von Anfang an etwas geräumiger gestalten sollten, da sich Schädlinge eher auf engerem Raum wohlfühlen. Wichtig ist auch die Art der Pflanzen, die Sie kultivieren wollen, da manche Gewächse Platz nach oben brauchen. In der Fläche können Sie Ihr Gewächshaus bei Bedarf noch erweitern, in der Höhe ist das schwieriger.

Das Gerüst

Für das Grundgerüst Ihres Gewächshauses stehen mehrere Materialien zur Verfügung. Die beliebtesten sind Holz und Aluminium. Stahl- und Eisenkonstruktionen findet man eher beim professionellen Anbau für den Handel. Dieses Material muss auf jeden Fall feuerverzinkt sein und regelmäßig mit Schutzanstrichen versehen werden, um der Ausbildung von Rost entgegenzuwirken.

Aluminium hingegen ist nicht korrosionsanfällig und sehr stabil. Das geringe Gewicht erleichtert den Umzug des Gewächshauses in einen anderen Teil des Gartens, falls Sie dies wünschen. Einige Gewächshäuser zeigen eine warme Optik aufgrund einer Holzkonstruktion. Geeignet sind nur Harthölzer und keine Nadelhölzer, wegen der Gefahr der Verwitterung in den Wintermonaten. Ein Gerippe aus Holz muss in regelmäßigen Abständen mit Lasur oder Farbe behandelt werden, das Ganze ist also auch etwas arbeitsaufwändiger.

Folie, Glas oder Plastik – die Qual der Wahl

Wenn Sie kein festes Gewächshaus aufstellen möchten, dann können Sie auf das im Handel einfachste und preisgünstigste Modell zurückgreifen: das Foliengewächshaus. Es ist sehr einfach zu montieren und sorgt durch den Folientunnel für ein günstiges Klima im Innenbereich.

Für Wände und Dach ist Glas eine gute Option, dabei sollten Sie Sicherheitsglas von ca. 4 cm Dicke in Betracht ziehen. Obwohl es heute sehr bruchsichere Materialien gibt, splittert dieses Glas nicht und zerfällt in stumpfe krümelige Stücke, falls doch etwas passieren sollte.
Die modernste Alternative ist Polycarbonat. Sogenannte Doppelstegplatten sind eine ideale Lösung, um das Gewächshaus zu isolieren. Kleine Stege halten zwei Platten auf Abstand und lassen Luft zwischen diesen zirkulieren, die sich bei Sonneneinstrahlung erwärmt.

Die Vorbereitung des Untergrunds

Wenn Sie einen geeigneten Ort für Ihr Pflanzenparadies gefunden haben, dann muss zunächst der Untergrund gesäubert werden. Entfernen Sie Unkraut, Steine und Wurzeln. Anschließend füllen Sie die Löcher im Boden und gleichen Unebenheiten aus. Egal, ob Sie ein festes Fundament integrieren oder darauf verzichten, diese Arbeiten sind grundlegend für die Stabilität des Gerüsts.

Auf ein Fundament können Sie verzichten, wenn Sie sich für ein Folienhaus entscheiden, zur Befestigung reichen Bodenanker. Außerdem ist keine Baugenehmigung erforderlich.
Bei allen anderen Gewächshausmodellen ist ein Unterbau unerlässlich. Wenn Sie bei schlechter Witterung damit beginnen, dann achten Sie darauf, dass die Bodentemperatur über 5° C liegt und es nicht in Strömen regnet, da der Beton in ca. einer Woche komplett aushärten sollte.

Die Aufbauarbeiten – besser im Team

Nun haben Sie alle vorbereitenden Schritte getätigt, Sie können Ihr Gewächshaus aufstellen. Holen Sie sich dabei Hilfe von Familie, Freunden oder Nachbarn. Verschiedene Baumärkte bieten auch professionelle Hilfe beim Aufbau an. Informieren Sie sich im Vorfeld, welche Utensilien Sie zum Aufbau benötigen, entsprechendes qualitativ hochwertiges Werkzeug wird Ihnen die Arbeiten sehr erleichtern. Befolgen Sie die Anweisungen zum Aufbau, die Ihrem Gewächshaus beiliegen genau, der Erfolg hängt zu großen Teil davon ab, dass Sie sich Zeit lassen und bei Problemen Beratung suchen.

Die Einrichtung des Gewächshauses: alles griffbereit

Sie möchten nicht nur Setzlinge im Gewächshaus ziehen, sondern auch Obst und Gemüse ernten? Dann sollten Sie den Platz genau einteilen und für eine professionelle Ausstattung sorgen. Sie brauchen auf jeden Fall Flächen, die über genügend Höhe verfügen, um große Pflanzen, wie zum Beispiel Tomaten oder Bohnen, zu ziehen. Gleichzeitig sollten Sie Pflanztische aufstellen, an denen Sie im Stehen bequem kleinere Arbeiten verrichten können. Die Arbeitsmaterialien deponieren Sie dabei griffbereit an Regalbrettern. Diese können durch Halterungen an den vertikalen Streben befestigt werden. Die Ausstattung Ihres Gewächshauses mit Gartenwerkzeugen, Gießkannen für die Bewässerung, Blumentöpfen, Gartenhandschuhen und Gummistiefeln wird Ihnen auf Dauer die Arbeit erleichtern und das tägliche Pflegen Ihrer Pflanzen zum Vergnügen machen.

Bewässerung und Klima

Damit Ihre mit Liebe gezogenen Pflanzen ausreichend und regelmäßig bewässert werden, sollten Sie regelmäßig und wenigstens einmal pro Woche gießen. Bei größerer Hitze und damit Trockenheit können einige Ihrer Pflanzen auch jeden zweiten Tag Wasser benötigen. Ob Sie mit Hand gießen oder dafür eine professionelle Bewässerungsanlage installieren, ist Geschmackssache. Es hängt natürlich auch davon ab, wie viele Pflanzen Sie ziehen und ob Sie die Bedürfnisse persönlich überwachen können. Bedenken Sie dabei auch, dass das Gießwasser eine Möglichkeit braucht, um wieder abzufließen, falls zu viel gegossen wurde. Lassen Sie sich dabei von Experten beraten, die Ihnen Drainagesysteme empfehlen können.
Sorgen Sie auch für ausreichend Frischluft durch entsprechende Öffnungen, wie Fenster oder Lüftungsklappen.
Auch wenn diese einen extra Kostenfaktor bei der Anschaffung Ihres Gewächshauses darstellen, lohnt es sich auf jeden Fall, um ein ideales Klima für das Pflanzenwachstum zu schaffen. Falls Ihr Gewächshaus freisteht und kein natürlicher Sonnenschutz vorhanden ist, sorgen Sie für genügend Schatten, damit die Hitze entsprechend reguliert werden kann. Gurken brauchen Temperaturen unter 40° C, um zu gedeihen, bei Tomatenpflanzen können bei zu großer Hitze die Blütenpollen verkleben. Im Handel finden Sie Lösungen, wie Ventilatoren und Schattierstoffe, um das Haus abzudecken.

Die Pflege und Wartung des Gewächshauses

Je kleiner der Abstand zwischen Ihren Pflanzen ist und je enger der Raum, desto wichtiger ist es, für eine regelmäßige Reinigung des Gartenhauses zu sorgen, da Sie sonst Gefahr laufen, Pilzwachstum und Krankheiten Tür und Tor zu öffnen. Dabei sind hohe Luftfeuchtigkeit, übermäßige Hitze und fehlende Belüftung die größten Gefahrenherde. Auch wenn Sie es vorziehen, Ihr Gemüse ökologisch und ohne chemische Pflanzenschutzmittel anzubauen, sollten Sie sich bei der Schädlingsbekämpfung, wie z.B. dem Blattlausbefall, beraten lassen. Die Vorsorge gegen Pflanzenkrankheiten ist von großer Bedeutung, da Ihre Ernte sonst schnell in Gefahr ist.

Fazit

Gerade was den Gemüseanbau betrifft, geht der Trend in den letzten Jahren hin zum Selbstversorger. Viele begeisterte Hobbygärtner können sich ein Leben ohne Gewächshaus und ohne die Freude an der eigenen Ernte nicht mehr vorstellen. Man gewöhnt sich sehr schnell daran, jahreszeitenunabhängig frische Kräuter, Salate und Gemüse, ja sogar Obst zu ziehen. Wenn Sie bereit sind, einen Teil Ihrer Freizeit im heimischen Garten zu verbringen, dann sollten Sie nicht lange zögern und sich ein Gewächshaus anschaffen, egal, ob Sie es selbst bauen oder fertig im Handel erwerben.